Donnerstag, 16. Juni 2011

Morro de Sao Paulo

 Nach unserem Aufenthalt in der Chapada Diamantina reisten wir per Nachtbus ab, mit dem Ziel "Morro de Sao Paulo" auf der Insel "Ilha de Tinharé", wo wir insgesamt 4 Nächte in einer von ausgewanderten Deutschen betriebenen Pousada namens "Colibri" verweilten.


Da wir die letzen und die einzigen Gäste vor den Betriebsferien waren, entschied sich die Gastgeberin Marga uns ein doppeltes Upgrade zu geben. Damit waren wir nicht in einem kleinen Bungalow sondern in einem geräumigen Appartment mit zwei Hängematten untergebracht. Da die Pousada zudem auf dem Hügel gelegen ist, hatten wir von unserer Terrasse einen tollen Ausblick auf das Meer, den wir zuweilen morgens in der Hängematte liegend genossen.




Glücksspinne

Diese kleine Spinne entdeckten wir in unserem Appartment. Erst dachten wir es wäre eine kleine Vogelspinne. Doch als wir am nächsten Tag Marga, unserer Gastgeberin, davon erzählten, sagte sie uns, dass es sich um eine Glücksspinne handelt.








Im Garten der Pousada

Seht euch den Ast genau an!

Ein Mitglied der Pinselohräffchenfamilie














An einem Morgen kam eine ganze Pinselohräffchenfamilie zu Besuch. Marga kam mit einem Teller voller Mangostückchen und fing an sie zu füttern...Wir haben dann damit weitergemacht...











Der jüngste Familienzuwachs


Diesen beiden waren noch zu scheu und liessen sich von uns nicht füttern

Die Pousada hat nicht umsonst ihren Namen. Jeden Morgen konnten wir die Flugkünste verschiedener Kolibriarten bewundern. Es war traumhaft !








 




Auf der Insel verbrachten wir die Zeit mit langen Spaziergängen entlang der wunderschönen Strände, einer Inselrundfahrt, Schwimmen, verschiedene Säfte und Cocktails ausprobieren und was man sonst so auf einer Badeinsel machen kann.

Morro de Sao Paulo hat vier Strände, die einfach erster, zweiter, dritter und vierter Strand heissen. Die belebtesten Strände sind der Zweite und der Dritte, der längste und einsamste ist der Vierte.

Am zweiten Strand von Morro de Sao Paulo

Am dritten Strand von Morro

Unsere Fussspuren im Sand am vierten Strand

Der vierte Starnd

Am vierten Strand

Am vierten Strand

Die Natur malt die schönsten Bilder



Der groesste Fisch, den wir beim Spazieren entdeckten


Am Strand von Boipepa
Am dritten Tag machten wir eine Inselrundfahrt. Zum Mittagessen machten wir auf der Nachbarinsel Boipeba halt. Wir hatten genügend Zeit zum Relaxen, Cocktails trinken und zum Schwimmen an einem schönen Strand. Hier tranken wir zum ersten Mal ganz frische Agua de Coco (Kokosnussmilch) direkt aus der Kokosnuss. Welch ein Genuss...






Wir machten auch einen kurzen Stopp zum Austernschlürfen... Welch ein Schmaus :)


 



















Mangrovenwald



Felsen bei Gamboa - dazu später mehr...


Am Hafen von Morro

Taxi von Morro
Was wir noch nicht erwähnt haben: die Insel ist so gut wie autofrei. Deswegen wird der Taxijob von Männern mit Schubkarren übernommen. So wurde auch unser Gepäck zur Pousada gebracht. Im ersten Moment erschien es uns sehr merkwürdig, doch wir gewöhnten uns bald an die Taxis von Morro...
Sonnenuntergang auf Morro

Cocktail aus dem Fruchtfleisch der Kakaofrucht
In der Stadt und am Strand gab es viele Stände mit exotischen Früchten, an denen man frisch zubereitete Säfte und Cocktails bekam, teils aus Früchten, die man in Deutschland gar nicht kennt, wie zum Beispiel Cupuacu, Graviola oder Acai. Gerne trinkt man hier die Säfte "com leite", also mit Milch gemischt. Mmmhhh lecker !

Sonnenuntergang

Am vierten Tag machten wir eine kleine Wanderung nach Gamboa, der zweitgrössten Stadt der Insel. Hier kommt wieder der Felsen von oben ins Spiel. Der Felsen wird als natürliches Peeling genutzt. Da der Felsen aus einem Lehm-Sand-Gemisch besteht und am Fusse des Felsens Wasser austritt, bildet sich eine Peeling-Lache...Anschliessend ein Auszug aus unserer Fotosession ;)




 

Chapada Diamantina

Nachdem wir eine Nacht in einem ziemlich heruntergekommenen Hostel in Campo Grande verbrachten, ging es mit der brasilianischen Airline TAM mit Umstieg in Sao Paulo weiter nach Salvador de Bahia. Wir kamen gegen 20 Uhr dort an. Danach ging es per Taxi und später per Bus weiter nach Lencois, einem netten, schön gelegenen und ruhigen Ort.

Eine Strasse in Lencois

Blick von einer Brücke


Lencois liegt in einer  Hochebene, der sog. "Chapada Diamantina", in der man früher und in geringem Maße heute noch nach Diamanten sucht. In der Gegend von Lencois verbrachten wir 4 Tage. Der Naturpark Chapada Diamantina ist besonders gut für Wanderungen und Survivaltreks geeignet und bietet eine sehr schöne naturbelassene Urwaldlanschaft mit zalhreichen Wasserfällen. Der wohl höchste Wasserfall Südamerikas mit knapp unter 400 Metern Höhe befindet sich beispielsweise dort. Diesen haben wir jedoch nicht besucht, da er etwas zu weit von unserer Unterkunft entfernt war.

Wir waren in einer netten Pousada untergebracht, die von Schweizern geführt wird und wo wir eines der besten Frühstücksbuffets hatten. Unser Zimmer hatte sogar ein Himmelbett :)

Wir waren im hellblauen Häuschen
Unser Himmelbett



Am ersten Tag machten wir eine Wanderung zu nahe gelegenen Wasserfällen, nach dem wir eine kurze Wegbeschreibung von einer Pousadamitarbeiterin bekommen haben.

Auf dem Weg zum ersten Wasserfall

Am ersten Wasserfall

Auf dem Weg zur Quelle des Wasserfalls


Wir wussten von der Pousadamitarbeiterin, dass man am ersten Wasserfall fast bis zur Quelle gehen kann. Also machten wir das. Auf halbem Wege sahen wir einen Mann an einer Höhle, der uns von Weitem begrüsste. Wir erfuhren später von ihm, dass er dort schon seit 7 Jahren lebt.







An einem anderen Tag machten wir eine Tour im Kleinwagen, um die nähere Umgebung von Lencois zu erkunden. Dabei sahen wir weitere Wasserfälle und ein paar Grotten.

Wir am Poço do Diabo (Teufelsbrunnen)

Dieser Wasserfall heisst Poço do Diabo weil zu Zeiten von Diamantensuche die Arbeiter aus 80m Höhe ins Wasser springen mussten um nach Diamanten zu suchen. Viele verloren dabei ihr Leben. Die Diamantensuche wurde vor 25 Jahren eingestellt, weil die Ausbeute doch nicht ausreichend war. Nur hin und wieder begibt sich auch noch heutzutage manch Einer auf Diamantensuche und wird dabei auch manchmal fündig.









Im Hintergrund der Poço do Diabo

Typische Landschaft in der Chapada Diamantina

Das Tal der drei Brüder in der Chapada Diamantina
 Eine schöne Aussicht hatten wir vom Morro Pai Inácio.

Auf dem Berg Pai Inácio

Irina fliegt

Jump !!!

Im Hintergrund Morro Pai Inácio

Besuch einer Grotte - Gruta Pratinha

In dieser Grotte war zum Einen das Wasser sehr klar und zum Anderen war der Boden weiss, wie man auf dem Foto sieht. Was man jedoch nur bei genauem Hinsehen erkennen konnte war, dass es sich nicht um weissen Sand sondern um winzig kleine weisse Muscheln handelte.





 
Wir machten auch eine Tageswanderung zum Sossego Wasserfall (der Ruhige) mit einem Guide. Ohne Guide wäre es nicht möglich, den Weg zu finden. Bei dieser Gelegenheit lernten wir den besten Guide von Lencois kennen, der von allen Pardal (Spatz) genannt wird. Wir hatten eine sehr spassige Wanderung und erfuhren viele interessante Dinge über die Umgebung, die Natur und sogar die Wirkung von einigen Heilpflanzen.

Ganz gefährliche Raupe

Was wir unter anderem auch gelent haben ist, dass man nicht so einfach alle möglichen Tierchen anfassen kann. Diese süsse Raupe hatte sich unter einem Blatt versteckt. Plötzlich riss Pardal seine Hand weg und stoppte. Diese kleine Raupe hat ihn nämlich, ähnlich wie eine Qualle, an der Hand "verbrannt".








Pardal und Irina
Während der Wanderung haben wir viel über unseren Guide erfahren. Er ist ein freiwilliger Feuerwehrmann in der Chapada Diamantina. Am Liebsten geht er auf mehrtägige Treks mit Gruppen in der Wildnis des Nationalparks von Chapada Diamantina. Dieser kleine Mann (er war max. 1m55) trägt dabei am Anfang bis zu 50kg auf seinem Rücken. Wirklich erstaunlich !
Auf dem Weg zum Sossego

Der Sossego

Sossego im Hintergrund

Um diese schöne Sicht auf den Wasserfall zu haben mussten wir nochmal ein bisschen "Arbeiten", d.h. einen rutschigen Felsen erklimmen. Das hat sich jedoch gelohnt!
Blick gen Himmel beim Sossego



Ausblick auf dem Rückweg nach Lencois

Insgesamt haben wir bei dieser Wanderung 12-14 km zurückgelegt und waren etwa 7h unterwegs. Lencois und seine Umgebung hat uns insgesamt sehr gut gefallen. Wir kommen auf jeden Fall wieder hierher, um einen längeren Wildnis-Survival-Trek mit Pardal zu machen. Irina muss dafür allerdings noch ein wenig trainieren. Ausserdem suchen wir Leute, die mitmachen würden. Wer kommt mit ?

Gegen 23h ging unser Nachtbus Richtung Salvador de Bahia. Dabei ist dieses Foto entstanden.

Alle Siebensachen sind gepackt. Bereit zur Abreise !

Ein echter Backpacker