Donnerstag, 16. Juni 2011

Im Pantanal

Nach den den Iguazu-Fällen ging es mit dem Bus weiter nach Campo Grande in Mato Grosso do Sul, Brasilien, von wo aus wir mit einer einmotorigen Cessna zusammen mit 2 Schweizerinnen, Katrin und Aline, ca. 200 km auf eine Fazenda im Pantanal geflogen wurden.

Cessna und wir


Das Pantanal ist das weltweit grösste Sumpfgebiet dieser Art. In der Regenzeit füllen sich große Teile des Gebietes mit Wasser, danach folgt die Trockenzeit, in der mehrere Monate kaum mehr ein Tropfen Regen fällt, so dass das Gebiet zu einem grossen Teil wieder austrocknet, bis die Regenzeit von neuem einsetzt. In dieser einzigartigen Gegend, die abgesehen vom Ecoturismus zu einem gewissen Maße für die Viehzucht genutzt wird, gibt es eine grosse Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Das Pantanal erstreckt sich über Teile Brasiliens, Paraguays und Boliviens.

Über dem Pantanal

Auf dem Weg zur Fazenda

Das Gasthaus der Fazenda
 
Wir verbrachten insgesamt 5 Tage auf einer Fazenda inmitten des südlichen brasilianischen Teils des Pantanals. Es war toll !!
1. Tag auf der Fazenda

Das Gästehaus lag am Rio Negro. Schon bei der Ankunft konnten wir viele Vögel am Fluss beobachten. Also schnappten wir uns die Ferngläser und los ging's mit der Beobachtung von den Reihern und Caimanen.










Gleich am ersten Tag sahen wir auch den hoechsten fliegenden Vogel des Pantanals (aber auch von Süd- und Mittelamerika) -  den Jabiru Storch.









Wir sahen verschiedene seltene Tiere in freier Wildbahn, fuhren mit dem Kanu und Motorboot über den Rio Negro, erkundeten die Gegend hoch zu Ross und machten Safari-Touren mit dem Geländewagen bei Licht und Dunkelheit.
 
Sehr viel Glück hatten wir gleich bei unserer ersten Safaritour gleich am ersten Tag. Als wir zu einem See kamen, sahen wir schon von Weitem die Caimane. Der Jeep hat angehalten und zusammen mit unserem Guide Carol näherten uns den Caimanen. Dabei ist unter Anderem dieses Bild entstanden.    







Wir hatten zwar nicht das Glück gehabt, einen Jaguar oder einen Puma zu sehen, doch an verschiedenen Stellen zeugten Spuren davon, dass
es diese Grosskatzen im Pantanal gibt. Einmal kam sogar ein Jaguar sehr nah an unser Gasthaus ran. Dies haben wir ein paar Tage später erfahren, denn auf der Fazenda sind hin und wieder Doktoranden zu Besuch, die das Verhalten von Riesenameisenbären und Riesenottern untersuchen. Auf einer Kamerafalle in der Nähe des Gästehauses war der Jaguar zu sehen.
Baby Caiman





Auf unserer Rückfahrt hat Fernando, unser zweiter Guide, einen Babycaiman gesichtet und auch gefangen. Das war vielleicht aufregend, einen Caiman aus der Nähe zu sehen.  
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Auch beim Spotting und auch am ersten Tag haben wir eine Vogelspinne gesehen. Eine Weitere sahen vor dem Eingang in ihr Baumloch. 

Bei einer weiteren nächtlichen Safaritour sahen wir diesen süssen Vogel.











Auf einer weiteren Safari sahen wir die Wasserschildkröte. Laut Carol sieht man diese Schildkröte eher selten. Wir hatten also viel Glück, denn am selben Tag zuvor sahen wir auch die Landschildkröte. Damit hatten wir am selben Tag beide Arten des Pantanals abgedeckt.


Ringed Kingfisher





Unser Lieblingswasservogel wurde der Kingfisher, vergleichbar mit dem Eisvogel. Die Vögel flitzten manövrierend von einem Ufer zum anderen oder begleiteten uns kurz auf dem motorangetriebenen Kanu. Neben dieser abgebildeten Art gibt es noch den "Amazon Kingfisher" mit metallic-grünem Gefieber, der jedoch leider so schnell war, dass wir ihn nicht aufs Bild gekriegt haben.




Das Pantanal wurde dieses Jahr von einem grossen Hochwasser heimgesucht,

das durch verspätete Regenzeit verursacht wurde. Um das Gasthaus herum war noch vor etwa einem Monat Wasser. Als wir da waren, ging das Wasser wieder zurück und hinterliess dabei trockene Grasflächen. Lukas, dem die Fazenda zusammen mit seiner Frau Marina gehört, fackelte das trockene Gras ab, damit neues Gras so bald wie möglich nachwachsen kann, bevor die Trockenzeit kommt. 

Ein typisches Landschaftsbild im Pantanal


Wir bei einem Reitausflug

Erdeule

Diese Eule sahen an einigen Tagen als Beobachter auf einem Pfahl sowie eine Zweite in der Nähe des Nestes, welches sich in der Erde befand.    










Hyacinth Macaws

An einem Abend bot sich uns dieses Bild: 7 Hyacinth Macaws beim Nüsse knacken ! Es war einfach schön. Diese Art gehört zu den bedrohten Vogelarten, da ihr Lebensraum immer weiter schrumpft. Im Pantanal ernähren sie sich nur von zwei Arten von Nüssen. Ausserdem steht diese Papageienart hoch im Kurs bei den Vogelhaltern. Das "im Käfig halten" von diesen Vögeln ist im Pantanal verboten, alleine das Vorhandensein von einer Feder auf der Fazenda würde zu einer Geldstrafe führen   

Das Pantanal ist auch das Zuhause von zwei Arten von (Klein-) Gürteltieren und von einem Grossgürtletier. Während unseres Aufenthaltes haben wir die zwei Kleinarten gesehen. 









Auch den Riesenameisenbären haben wir gesehen. Jeden Tag mindestens einen. Ragin war sogar mal nur 50cm von Einem entfernt. Die Tiere haben ein winziges Gehirn und können somit nicht alle fünf Sinne gleichzeitig verwenden.






Eigentlich liegt die Wahrscheinlichkeit einen Tapir zu sehen genauso hoch wie einen Grossameisenbär. Bei unserem Aufenthalt sahen wir etwa 7-8 Grossameisenbären und nur einen Tapir. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte das vorangegangene Hochwasser sein. Jedenfalls haben wir uns sehr gefreut auch mal einen Tapir zu Gesicht zu bekommen. 
Kurz vor dem Sonnenuntergang
Einer der schönsten Sonnenuntergänge
 

Ein echter Araber - der einzige Hengst der Fazenda
 Häufig sahen wir das grösste Nagetier der Welt - den Capibara. Diese Tierchen können auch ganz gut schwimmen. Sie schwammen oder rannten uns davon, wenn wir ihnen zu nahe kamen.
Capibara beim Sonnen


Am 18.05. sollte es mit Cesna und Auto zurück nach Campo Grande gehen. Die Cesna erreichte glücklicherweise noch rechtzeitig die Fazenda, so dass wir wie geplant weiterreisen konnten. Wäre die Cesna 5 bis 10 Minuten später bei der Fazenda eingetroffen oder der Pilot wäre sich unsicher gewesen, hätten wir wegen der Dunkelheit eine weitere Nacht auf der Fazenda verbringen müssen ... bei der Landebahn in Aquidauana, auf der wir dann landeten, gab es nämlich keine Beleuchtung.

Fortsetzung folgt...

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