Montag, 5. März 2012

Peru - Der Salkantay Trek nach Machu Picchu


Kurz nach dem Start der Wanderung
Am Morgen des 18. Juni sollte unser 5-Tages-Trek, der Salkantay Trek, beginnen. Wir wurden früh morgens abgeholt und fuhren ein paar Stunden mit einem Wagen bis zu unserem Wander-Startpunkt Mollepata, der auf ca. 2.900m gelegen war und wo sich alle unsere Mitstreiter auf diesem Trek versammelten. Zusammen waren wir etwa 15 Leute ohne Guides. Nach einem eher kärglichen Frühstück (die Spiegeleier waren wohl die schlechtesten, die wir je aufgetischt bekamen) ging es zu Fuss weiter. Unsere etwa je 6kg schweren Rucksäcke und die Schlafsäcke wurden von den Pferden getragen, wir hatten lediglich kleine Rucksäcke zu tragen. 
Am Vormittag
Die erste kurze Pause; Ragin und ein Guide







Kalt wurde es, je höher wir kamen, man merkte dies allerdings meistens erst, wenn pausiert wurde.

Hier wurde zu Mittag gegessen
Das Mittagessen nahmen wir dann auf einer äusserst windigen Stelle bei teils strömendem Regen zu uns - kalt und nass, es war alles andere als angenehm ... aber eine umso besonderere Erfahrung und Erinnerung. Am ersten Tag legten wir etwa 15 km zurück, bis auf ca. 3.800m Höhe. 







In unserem ersten Nachtlager kurz vor Sonnenuntergang angekommen, bereiteten wir unseren Schlafplatz (ein 2-Mann-Zelt in einem grossen Zelt als Überdachung) vor, aßen noch etwas und dann ab ins Bett oder besser gesagt auf die Isomatte. Irina und ich, wir hatten glücklicherweise aufblasbare dickere Isomatten als manch anderer, und so schliefen wir tief und fest.

Der 2. Tag:
Unser Nachtlager
Gegen 5:30 Uhr morgens wurden wir geweckt, die Gliedmassen waren nun spürbar müde vom Vortagesmarsch und wollten eigentlich nicht weiter ;-). Draussen war es eiskalt. Einer der Guides brachte uns deswegen einen guten heißen Tee zum aufwärmen und wach werden ans Zelt ... wir tranken diesen und dann standen wir noch bei Dunkelheit auf, frühstückten und weiter ging es ... an diesem Tag zum höchsten Punkt unserer Wanderroute. Es sollten ca. 24 km bei etwa 10 Stunden Fussmarsch zurückgelegt werden, erst auf ca. 4.600m Höhe rauf und anschliessend auf ca. 2.900m runter ... es sollte der anstrengendste Tag werden.


Kurz nach dem Aufstehen



Von da unten kamen wir - dies war der anstrengendste Teil

Aufgrund der erwarteten Anstrengung an diesem Tag entschied sich Irina, sich für teuer Geld auf ein Muli zu setzen und den ersten Teil der Wegstrecke hoch zu Ross zurückzulegen. Irina´s Muli tat jedoch nicht immer wie erwünscht bzw. befohlen. 

Nach einigen Stunden kamen wir am höchsten Punkt unseres Trek an und erfreuten uns des Erreichten ... 




Von hier wurde das Pferd von Irina dann wieder zurückgeführt. Dann ging es auch für Irina wieder ohne Pferd weiter. Es ging von nun an abwärts, teilweise über richtig matschige Pfade.



Ragin pausiert



Nach einigen Kilometern und vielen Höhenmetern tiefer wirkte die Umgebung bereits waldiger, etwas tropisch und dementsprechend wärmer.








Am Abend nach einem langen Tag kamen wir an unserem Nachtlager an, 

3. Tag:
Am nächsten Morgen standen wir wieder sehr früh auf, tranken einen Tee und begaben uns auf den weiteren Fußmarsch. In der Höhenlage an diesem Tag war es bereits erheblich wärmer und so kam man auch richtig ins schwitzen. Wir legten an diesem Tag nur etwa 12 bis 15 km zurück und die Steigung war auch erheblich geringer und somit angenehmer, dafür hatte Ragin Knieschmerzen aufgrund des Vortagesabstiegs.


Wir kamen jedenfalls gut voran und waren kurze Zeit nach dem Mittagessen bereits an unserem Ziel. Da genug Zeit war, wurden wir zu einer in mitten der Berge gelegenen Thermalquelle gefahren, wo wir uns von den Anstrengungen der etzten Tage etwas erholten. Am Abend saßen wir alle beisammen an einem Lagerfeuer und unterhielten uns gut. So klang der Abend aus.

Ein Truthahn bei unserem Nachtlager

4. Tag:
Teilweise gingen wir wieder zu Fuß und teilweise legten wir den Weg in einem Kleinbus zurück. Zu Fuß legten wir an diesem Tag ca. 12 km zurück. 








Am Mittag erreichten wir die Bergkette bei Machu Picchu. Wir gingen in das kleine Städtchen Aguas Calientes, wo Heerscharen an Touristen nächtigen, um von dort aus Machu Picchu, zu besuchen, wie wir eben. Das Städtchen liegt ca. 25 min zu Fuß vom ersten Einlass zu Machu Picchu am Fusse des Berges, auf dem sich die Inkastadt Machu Picchu befindet. Von diesem Einlass, an dem eine kleine Brücke zu überqueren ist, folgt noch ein ca. einstündiger Aufstieg von 2.000m Höhe auf 2.400m Höhe. Diesen Nachmittag verbrachten wir in Aguas Calientes. Es folgte ein frühes zu Bett gehen, da geplant war, um 3:30 Uhr in Richtung Einlass zu Machu Picchu aufzubrechen.


Nur die ersten 400 Besucher eines jeden Tages dürfen auch den Berg Waynapicchu besteigen, welcher sich neben Machu Picchu befindet und die meisten Postkarten säumt. Wir wollten dazugehören und so war es klar, dass wir uns früh in Richtung Einlass begeben müssen und den Berg zu Machu Picchu so rasch wie möglich hinaufsteigen müssen, um noch vor den ersten Bussen oben zu sein ... so war der Plan!

5. Tag:
Wir verschliefen ein wenigund wurden nur durch mehrmaliges Klopfen an unserer Tür wach ... es war bereits 3:30 Uhr morgens. Wir beeilten uns, packten unsere Sachen in Windeseile in die Rucksäcke, welche wir im Hotel bereits für die Abreise bereitlegen mussten. Danach brachen wir bei Dunkelheit ausgerüstet mit Taschenlampe mit ein paar anderen Mitstreitern zu Fuss auf. Nach 10 bis 15 min wurde uns bewusst, dass wir noch unseren Zimmerschlüssel hatten, welchen wir hätten abgeben müssen ... so ein Unglück. Dies bedeutete für Ragin, um kurz vor 4 Uhr morgens nach kurzer Nacht und in Eile so schnell wie möglich den Schlüssel zurückzubringen und dann am besten die verlorenen Zeit aufzuholen ... nichts für Ungut, das tat er dann eben !!!


Nach dem Aufstieg zu Machu Picchu
Wir trafen uns am ersten Einlass an der Brücke und gehörten wohl ca. zu den 20 ersten an diesem Morgen, Ragin kam erst etwas später dazu, total verschwitzt. Es dauerte ein Weilchen und dann, gegen kurz vor 5 Uhr morgens wurde Einlass gewährt, es folgte ein Aufstieg zu Machu Picchu zu Fuß und bei relativer Dunkelheit auf den Inkapfaden, die hinsichtlich ihrer Treppen auch gerne große Abstände zwischen den Stufen einbauten ... nach ca. 40 min hatten wir die 400 Höhenmeter geschafft ... gut gemacht .. das war eine Leistung, wir waren schweißgebadet!






Unsere Gruppe - früh morgens bei Sonnenaufgang
Nun waren wir etwa an 50ster Stelle in Reihen der an der oberen Pforte um Einlass wartenden, somit war uns die Möglichkeit gegeben, auch den Berg Waynapicchu zu besteigen, was wir am späten Vormittag auch taten. Es folgte die Besichtigung von Machu Picchu bei aufgehender Sonne und anschliessend Sonnenschein, es war ein sehr schöner Tag und es war warm. Wir besichtigten die Inkastadt und machten viele schöne Fotos. 







Welch herrlicher Anblick 





Dann stand der weitere Aufstieg an. Auf halbem Wege hatten wir allerdings ein etwas mulmiges Gefühl, als uns ein deutsches Paar entgegen kam und davon berichtete, dass es kaum Geländer gab an Stellen, an denen es hunderte Meter steil bergab ging und manche Besucher da oben wegen Höhenangst zittern würden und sich kaum mehr weiter geschweige denn zurückzugehen trauen würden ... wir liessen uns deswegen aber nicht abhalten und stiegen hoch ... es war absolute spitze da oben ... die totale Freiheit war zum Greifen nahe. Wir hatten einen tollen Ausblick so hoch über den Bergen. Der Aufstieg auf Waynapicchu war ein absolutes Highlight.











Den Rückweg nach Aguas Calientes machten wir dann noch im Bus, aßen etwas und reisten abends mit einer echten alten Dampflokomotive in Richtung Cuzco ab.

Nach dem Salkantay-Trek:
Nach der Rückkehr nach Cuzco am 22.06. blieben wir in und um Cuzco. Am 24.06. besuchten wir das jährlich stattfindende Inka-Spektakel Inti Raymi.












Meerschweinchen - Beliebtes Essen in Peru


Am Abend fühlte sich Ragin immer schlechter und wurde wieder etwas krank, er fühlte sich schlecht und bekam andere unschöne Krankheitssymptome. Ragin hatte bereits während des Salkantay-Treks immer etws Husten und war wohl nicht vollkommen gesund! ... da eine Malariainfektion bei fieberhaften Symptomen wohl nicht ohne Test bis zu einem Jahr, nachdem man in einem Malariagebiet war, ausgeschlossen werden kann, suchten wir am 25.06. einen Arzt auf und Ragin liess sich untersuchen ... dieser Arztbesuch in Peru war irgendwie anders als wir das gewöhnt waren, in jedem Fall interessant ... gut, nur eine leichte Infektion, noch mal Glück gehabt! Das Fieber verschwand zwar noch an diesem Tag, jedoch Ragin fühlte sich noch ein paar Tage nicht besonders.

Ansonsten machten wir am 27.06. und 28.06., den letzten beiden vollen Tagen in Peru und Cuzco, Ausflüge in das heilige Tal der Inkas. Wir besichtigten dort verschiedene Inkastätten. Das Wetter war wie fast immer auf unserer Reise in Südamerika spitze !!!


Im Hintergrund das heilige Tal der Inkas


Salzproduktion







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